Die Deutsche Börse will den Leitindex attraktiver machen
Der deutsche Aktienindex (DAX) wird ab dem 20. September um 10 auf insgesamt 40 Unternehmen aufgestockt. Der MDAX wird hingegen auf 50 Unternehmen reduziert.
Warum diese Änderung nach mehr als 30 Jahren Dax-Historie? Im Artikel erfahren Sie die Hintergründe.
Die Insolvenz von Wirecard hat Schwächen im Regelwerk der Deutschen Börse offengelegt. Trotz nachgewiesenem Betrug und anschließender Insolvenz im Juni 2020 blieb Wirecard noch bis Ende August im DAX. Der Grund waren Lücken im Regelwerk. Es war nicht möglich ad-hoc zu reagieren.
Es gab auch Kritik am Aufstieg von Delivery Hero in den Dax. Der Essenslieferant hat seit seiner Gründung 2011 noch nie Geld verdient, spielt nun aber in der obersten Börsenliga mit.
Mit einer Neuausrichtung sollen solche Fälle künftig verhindert werden.
Welche neuen Anforderungen gibt es für Unternehmen?
- Positiver Gewinn über 2 Jahre
In den DAX werden jetzt nur noch Unternehmen aufgenommen, die vor der Aufnahme mindestens zwei Jahre hintereinander einen positiven operativen Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und sonstigen Finanzierungsaufwendungen aufweisen können. Die Kennzahl wird auch EBITDA (Earnings before interest, taxes, depreciation and amortization) genannt. - Geprüfte Geschäftsberichte und Quartalszahlen
Zudem sind alle DAX-Unternehmen dazu verpflichtet, von einem Wirtschaftsprüfer abgenommene Geschäftsberichte und Quartalsmitteilungen zu veröffentlichen. Wenn ein Unternehmen die entsprechenden Fristen nicht einhält, fliegt es automatisch aus dem Index. - Börsenwert statt Handelsumsatz
Für die Aufnahme in den DAX zählt nur noch der Börsenwert. Der Börsenwert ermittelt sich aus der Anzahl aller frei verfügbaren Aktien multipliziert mit dem Aktienkurs. In der Vergangenheit wurde zusätzlich das Handelsvolumen herangezogen. Es wurde hierfür der Umsatz aller gekauften und verkauften Aktien über die vergangenen 12 Monate berechnet.
Künftig müssen neue DAX-Anwärter auch eine Mindestliquidität von mindestens einer Milliarde Euro Jahresumsatz oder einem Fünftel ihres Börsenwerts vorweisen. - Gute Unternehmensführung
Ebenfalls müssen seit März 2021 alle neuen DAX-Unternehmen regelmäßig nachweisen, ob das Management den offiziell empfohlenen Grundsätzen guter Unternehmensführung (Corporate Governance Kodex) entspricht.
Wie häufig wird die Zusammenstellung des Index überprüft?
Bisher wurde die Zusammenstellung des DAX nur einmal pro Jahr geprüft, und zwar im September. Jetzt wird der Index zwei Mal pro Jahr im März und September geprüft.
Zusätzlich wurden neue Regeln geschafften, um einen schnellen Ausstieg oder Aufstieg in den DAX zu ermöglichen.
Welche Aktien steigen in den DAX auf?
Am Abend des 9. Septembers wurden die 10 Aufsteiger bekannt gegeben. Folgende Unternehmen steigen in den DAX 40 auf:
- Airbus
Bewertung anzeigen - Zalando
Bewertung anzeigen - Siemens Healthineers
Bewertung anzeigen - Symrise
Bewertung anzeigen - HelloFresh
Bewertung anzeigen - Sartorius
Bewertung anzeigen - Porsche
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Warum lohnt der Aufstieg in den DAX?
Professionelle Anleger oder Fondsgesellschaften haben häufig Dax-Werte in ihrem Portfolio. Deshalb könnte sich das Handelsvolumen dieser Aktien erhöhen.
DAX-Mitglied zu sein hilft auch den Unternehmen bekannter zu werden und ihre Marke zu stärken.
Welche der 10 DAX-Aufsteiger sind eine Kaufempfehlung?
Die Aktien von Porsche ist aktuell (5. September 2021) mit einem Rating von 5 Punkten am besten bewertet. Die Porsche-Aktie wurde von TransparentShare am 02.02.2021 bei einem Kurs von 57.88€ zum ersten Mal zum Kauf empfohlen. Aktuell notiert der Aktienkurs bei 87,84 €. Es konnte eine Rendite von 51,76% erzielt werden.
TransparentShare bewertet automatisiert Aktien mit datenbasierten Kennzahlen und empfiehlt diese zum Kauf oder Verkauf.
Alle 10 Aktien werden bereits von TransparentShare bewertet. Die Umstellung in den DAX wird allerdings erst am 20. September offiziell vorgenommen.
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